Neue Strategien zum Vermögensaufbau

Kapitalanlegern bieten sich heutzutage zahlreiche Lösungen für gewinnbringende Investments. Darunter sind viele neue Assets wie Kryptowährungen oder Kunst-NFTs. Als Berater können KI-Services dienen.

 

Der entscheidende Faktor für einen soliden Vermögensaufbau ist die Risikominimierung durch Diversifikation. So schwören internationale Investmentprofis wie Warren Buffet und Ray Dalio, deren Vermögen laut Bloomberg Billionaires Index 100 Milliarden US-Dollar bzw. 20 Milliarden US-Dollar beträgt, auf eine breite Kapitalstreuung und die Investition in viele Produkte unterschiedlicher Anlagenklassen. Den Experten zufolge verkraftet das gesamte Portfolio einzelne Kursverluste wesentlich besser, da diese durch Zugewinne anderer Werte ausgeglichen werden. Investiert wird in große Unternehmen, Staatsanleihen, Rohstoffe, innovative Start-ups, Währungen und vieles mehr. Nachhaltige und „grüne“ Investments stehen ebenfalls hoch im Kurs.

 

Mit Kryptowährungen können Investoren viel gewinnen – und verlieren

Bekanntestes Beispiel für ein Asset der Neuzeit sind sogenannte Cryptocurrencies und allen voran die digitale Währung Bitcoin. Das virtuelle Geld wurde 2008 von „Satoshi Nakamoto“ (Pseudonym) erfunden und war drei Jahre später gerade einmal einen US-Dollar pro Coin wert. 2021 erreichte der Kurs neue Höchststände. Mit mehr als 64 Tausend US-Dollar erlangte der Bitcoin im April kurzzeitig sein bisheriges Allzeithoch.

Das überzeugte auch Ray Dalio, der in einem CNBC-Interview unlängst bekanntgab, eine kleine Menge der digitalen Währung zu besitzen. „Bitcoin ist so etwas wie digitales Gold“, sagt die 71-jährige Hedgefonds-Legende, gab jedoch die hohe Volatilität (Kursschwankung) der Kryptowährung als klaren Nachteil zu bedenken.

NFT-Art: Investieren in digitale Kunst

Die Digitalisierung bietet modernen Anlegern weitere innovative Investmentmöglichkeiten. Zum Beispiel können Kunstinteressierte in sogenannte „Non Fungible Token“ oder kurz NFTs investieren. Dahinter verbirgt sich eine digitale Besitzurkunde, die in einem fälschungssicherem Datensatz auf einer Blockchain gespeichert ist – ähnlich wie beim Bitcoin. Neben Kunstwerken können NFTs auch beispielsweise Grafiken oder Musikstücke beinhalten.

Ein Beispiel für den Erfolg von NFTs ist der amerikanische Digitalkünstler Mike Winkelmann, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Beeple crap“. Sein Kunstwerk „Everydays: The First 5000 Days“, eine Collage aus fünftausend digitalen Einzelbildern, erzielte im März 2021 bei einer Online-Auktion von Christie’s mehr als 69 Millionen US-Dollar. An die Wand hängen kann sich der unbekannte Besitzer das Originalwerk jedoch nicht, da es sich lediglich um eine Bilddatei handelt.

Zwar ist der NFT-Markt noch in der Entstehungsphase, doch belegen aktuelle Zahlen, wie beliebt die digitalen Assets bereits sind: Im Jahresbericht 2020 von NonFungible.com wird der Gesamtwert auf etwa 250 Millionen Dollar angegeben und verzeichnet damit einen Anstieg von knapp 300 Prozent gegenüber 2019. Die hohen Preise der NFTs liegen in ihrer Seltenheit, und die Blockchain-Technologie ermöglicht einzigartige Signaturen. Somit empfehlen sich NFTs für Menschen, die gerne in Kunstwerke investieren möchten, aber keine Möglichkeit der adäquaten Präsentation und Sicherung sehen..

Die neue digitale Investmentwelt mit Online-Brokern und Robo-Advisors

Diese Beispiele verdeutlichen, wie sehr sich die Welt der Anlageprodukte verändert hat. Galt früher noch die Devise „kaufen und behalten“ oder auf klassische Werte wie Aktien, Gold oder Immobilien zu setzen, stellt die moderne Investmentkultur heute neue Regeln auf. Das betrifft nicht nur die Assets selbst, sondern auch den Weg des Investierens. Junge Online-Broker wie Robin Hood oder Trade Republic erobern die Börse und nutzen smarte Buchungssysteme für den Wertpapierhandel. Dazu kommen Nutzer von Social-Plattformen wie WallStreetBets oder die deutsche Alternative MauerStrassenWetten, die sich im Internet verabreden, um ausgewählte Aktien zu pushen.

Doch die digitale Investmentwelt geht noch einen Schritt weiter und setzt künstliche Intelligenz (KI) ein, um die besten Anlageprodukte zu finden. KI-Algorithmen filtern aus dem verfügbaren Investment-Pool die leistungsfähigsten Assets aus und empfehlen sie registrierten Nutzern. Die als Robo-Advisor bezeichneten Systeme automatisieren die Dienstleistung von traditionellen Finanzberatern. Bei entsprechender Freigabe investieren sie sogar eigenständig und verwalten das Kundendepot.

Ursprünglich stammen die KI-Systeme aus China und den USA mit speziell auf den jeweiligen Markt abgestimmten Rahmenbedingungen. Seit 2014 sind die digitalen Anlageberater auch in Deutschland vertreten. Das Versprechen der Betreiber: Günstige Kapitalanlagen nach definierten Regeln, die möglichst viel für die Investoren herausholen.

 

Fazit

Kluge Anleger orientieren sich am Erfolg der Profis und streuen ihr Portfolio möglichst breit, um das Risiko klein zu halten. Neben bewährten Anlageprodukten bieten sich hierfür auch innovative neue Digital-Investments an – sogar voll automatisiert. Wer es lieber klassisch oder nachhaltiger mag und mit mehr Eigenkontrolle, legt sein Kapital zum Vermögensaufbau vertrauensvoll in die Hände menschlicher Berater.